Analyse · Nä, was hamwer uns gefreut, dass der Regensburger Fußballverein, den sie einfach „den Jahn“ nennen, den Äff-Zäh aus dem Pokal gekegelt hat. Aber denen als Belohnung dafür drei Heimpunkte zu schenken, das ginge zu weit. In der Liga stehen die Oberpfälzer ziemlich genau im Mittelfeld, und über alle Spieltage gesehen treten sie auch so mittelgut auf – und das ist nicht negativ gemeint. Wie wir im Hinspiel gesehen haben, können sie bei Bedarf eine gefährliche Offensive aufziehen, und im Mittelfeld sind sie ausgesprochen konsequent in Sachen Zweikampf und Balleroberung. Das gibt in vielerlei Hinsicht schon den Matchplan vor. [Lesezeit ca. 4 min]

Wer nun aber Parallelen zur blöden Niederlage in Würzburg zieht, dem sei gesagt: Regensburg ist nicht Würzburg, aber in Sachen Kampf ähneln sich die beiden Mannschaften. Bei den Franken hatten unsere Jungs ja anfangs spielerisch alles im Griff, haben sich aber durch den doofen Ausgleich und das Auftreten der Heimmannschaft aus dem Konzept bringen lassen. Genau das darf morgen in der hintersten Ecke Süddeutschlands nicht passieren.

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Der Matchplan

Es wird darum gehen, die Zahl der Scharmützel im Mittelfeld zu minimieren oder durch robustes Auftreten zu dominieren. Gleichzeitig wird die Viererkette vor allem auf den Außenpositionen gefordert sein, denn die Regensburger kommen offensiv gern über die Flanken. Das eigene Angriffsspiel muss auf Durchsetzungsfähigkeit setzen, um sich eben nicht im Mittelfeld schon den Schwung abkaufen zu lassen. Das spricht dafür, zwei robuste Außenläufer aufzustellen und diese oft und gern rochieren zu lassen. Außerdem müssen die beiden Spitzen jederzeit bereit sein, sich ein wenig fallenzulassen, um als Anspielstationen und womöglich sogar Ballverteiler zu fungieren.

Gegen die bekannte Härte der Regensburger werden nur die körperlich starken Insassen des F95-Kaders erfolgreich sein. Daraus ergeben sich ziemlich ungewohnte Anforderungen an die Startaufstellung.

Das System und die Startaufstellung

Es wird beim 4-4-2 bleiben, darauf kann man schon ein paar Euro setzen. Dabei wäre es wunderschön, hätte das Trainerteam inzwischen weitere Systeme so weit eingeübt, dass auch mal ein 4-4-2 mit Raute, ein 4-3-3 oder gar ein 3-5-2 angesetzt werden kann. Besonders schick wäre es, auf Pfiff könnte das Team von einem zu anderen System wechseln – wie das moderne Mannschaften tun (und wie es unter Herrn Funkel ja auch stattgefunden hat). Aber das hat man aktuell leider nicht drauf.

Legt man den oben skizzierten Matchplan zugrunde, ergeben sich merkwürdige Möglichkeiten einer Startaufstellung wie sie bisher noch nicht stattgefunden hat. Die zentrale Innenverteidigung mit Kevin Danso und Andre Hoffmann ist gesetzt, so viel ist klar. Luka Krajnc mit seiner robusten, ganz auf Abwehr ausgerichteten Haltung bleibt am besten auch. Die Frage ist, ob man dieses Mal nicht doch Matthias Zimmermann eine Reihe nach vorne setzt und Christoph Klarer als rechten Außenverteidiger besetzt. Diese Reihe böte immer die Möglichkeit, situativ als Drei-Innenverteidiger-Kette zu agieren, denn sowohl Krajnc als auch Klarer sind ja von Hause aus IV.

Robustheit im zentralen Mittelfeld bringen auf jeden Fall Alfie Morales und Cello Sobottka, im Laufe der Partie ersetzbar durch Käpt’n Bodze. Ja, genau, der ewige Adam Bodzek, der bekanntlich den sogenannten „abkippenden Sechser“ im Repertoire hat. Und jetzt kommt’s: Würde man Florian Hartherz auf den linken Flügel setzen und den Zimbo auf den rechten, hätte man eine äußerst durchsetzungsfähige, wenn auch relativ defensiv ausgerichtete Mittelfeldkette – ein interessantes Experiment wie Ihr Ergebener findet.

Die Flexibilität, auch mal selbst über die Außenseiten zu kommen, haben sowohl Kenan Karaman als auch Dawid Kownacki, die deshalb die Doppelspitze bilden sollten. So ergäben sich auf den Flügeln interessante Pärchen, die per Doppelpass oder anderer Späße für Aufruhr im Regensburger Sechzehner sorgen könnten.

Als geplante Einwechselspieler kommen dann fürs Mittelfeld Leon Koutris oder Kristoffer Peterson auf links und Felix Klaus und Toni Pledl auf rechts in Frage. Funktioniert es mit den beiden flexiblen Spitzen nicht, steht Rouwen Hennings als Alternative parat. Wie schon erwähnt könnte Bodze einen der beiden zentralen Mittelfeldler ersetzen, und je nach Fitness-Zustand könnte auch Kuba Piotrowski ein bisschen Spielzeit kriegen.

So könnte ein 4-4-2 in ungewöhnlicher Konstellation gegen Regensburg aussehen

Der Tipp

Wie immer sagt Ihr unwahrscheinlich ergebener Fortuna-Beobachter zuerst ein Ergebnis ganz aus dem Bauch heraus voraus. Dieser Tipp lautet 0:0. Andererseits könnte es auch passieren, dass die Fortunen die Gastgeber spielerisch überraschen und ganz schnell zwei Tore schießen. Den eigenen Kasten dichtzuhalten sollte möglich sein. Immer vorausgesetzt, die Burschen können die Konzentration halten und verfallen weder in Schlamperei noch Lethargie. Dann wäre ein 2:0 für die Rotweißen denkbar.

Ein Kommentar

  1. Ich finde die Aufstellung gar nicht so verkehrt. Vielleicht links doch noch mal Klaus eine Chance geben, die linke Seite soll er ja auch können.

    Ich glaube aber nicht, dass Rösler den Mut für so viele Umstellungen aufbringt. Ich denke, er weiss, wie es um seine Position bestellt ist und wird evtl. lieber auf Sicherheit (im Sinne seiner gewohnten Aufstellung setzen).

    Kownacki für Hennings von Beginn an halte ich für absolut richtig. K. hat gegen Kiel noch etwas Leben in das Spiel der Fortuna gebracht. Hennings ist m.A.n. seit einiger Zeit ausser Form und selten zu sehen. Was nicht nur an der mangelnden „Fütterung“ von aussen oder dem kreativen Mittelfeld (falls auf dem Platz vorhanden) liegt.

    Einen Tipp wage ich nicht abzugeben, wir sind mal wieder wöchentlich eine Wundertüte.