Bis in die Neunzigerjahre hinein sah man sie an Wochenenden regelmäßig: Menschen auf Skiern, die sich von Motorbooten über die Wellen des Rheins ziehen ließen. Die Spaziergänger am Ufer blieben stehen, und manch schadenfrohe Person wartete nur darauf, dass der Wasserskiläufer unfreiwillig mit dem Wasser Bekanntschaft machte. Und heute? Im Sommer 2018 bevölkerten manchmal Dutzende Jetskis den Strom, aber Motorbooten, hinter denen jemand auf einem Paar Ski, einem Monoski oder einem Wakeboard über den Rhein flitzte, waren nicht zu sehen.
Da erscheinen die Schifffahrtszeichen (E.17) am Ufer, die einen Bereich markieren, in dem das Wasserskilaufen erlaubt ist, wie ein alter Witz. Fragt sich nur, woran es liegt, dass dieser rasante Wassersport auf dem Rhein in unserer Region so gut wie ausgestorben ist. An der Attraktivität dieser Aktivität kann es kaum liegen, denn im Sommer sind stationäre Wasserskianlagen wie die in Langenfeld an Wochenenden oft beinahe ausgebucht. Aber genau hier findet sich der Knackpunkt: Während man in Langenfeld und am Bleibtreu-See mit einer Tageskarte für unter 40 Euro so oft und lange laufen kann, wie es der Andrang erlaubt, ist der Aufwand beim klassischen Wasserski erheblich größer. Schließlich wird ein Motorboot gebraucht – und das ist teuer.Schon vor rund 30 Jahren befuhren nur Leute mit eigenem Boot sowie ihre Freunde und Gäste den Rhein, um sich wechselweise auf Skiern hinterher ziehen zu lassen. Wer in finanziell in der Lage war, konnte auch ein Motorboot chartern oder sich Boot und Fahrer für einen Tag mieten – ein teures und exklusives Vergnügen. So erinnern nur noch die blauen Tafel mit dem stilisierten Wasserskiläufer daran, dass dieser Wassersport auf dem Rhein zwar immer noch erlaubt ist, aber so gut wie nicht mehr ausgeübt wird.
[Foto: Wasserski Hamm-Haaren – Dirk Vorderstraße unter der Lizenz CC BY 3.0]
Ein Kommentar
Also, allein in der Marina liegen einige Wakeboard Boot und die waren regelmäßig auf dem Rhein….und ja, es stand auch jemand auf einem Wakeboard dahinter!