Wer sich nicht so richtig auskennt, könnte den Düsseldorfer Yachtclub (DYC) für eine hochexklusive Angelegenheit halten. Das mag an der bevorzugten Lage des Yachthafens an der Theodor-Heuss-Brücke in Golzheim liegen und am imposanten Bau des Restaurants „Haus am Rhein“ oberhalb der Marina. In Wirklichkeit aber steht beim DYC der Bootssport absolut im Fokus, und der Club zählt zu den berühmtesten und erfolgreichsten Vereinen im Segelsport. Aber auch bei den Motorbooten ist der Düsseldorfer Yachtclub äußerst rührig.

Google-Map: Der Yachthafen des DYC

Google-Map: Der Yachthafen des DYC

Außerdem blickt der DYC inzwischen auf mehr als 120 Jahre Tradition zurück. Dabei ging bei der Gründung alles sehr schnell: Per Zeitungsannonce suchte man Segel- und Motorbootsportenthusiasten, 45 fanden sich zu einem Treffen ein, und nur Wochen später beschloss der Rat der Stadt den Bau eines Yachthafens. Immer hat sich der Club auf Feldern engagiert, von denen die Stadt Düsseldorf profitierte, so bei der berühmten Messe „Boot“ oder auch rund um den „Caravan-Salon“. Ein jährlicher „Tag der offenen Tür“ beweist immer wieder, dass der DYC sich als Teil der Düsseldorfer Bürgerschaft begreift. Aktuell hat der Club um die 500 Mitglieder. Da bei einem Verein fürs Segeln und Motorbootrennen die Kapazitäten naturgemäß begrenzt sind, müssen sich Interessenten um eine Mitgliedschaft bewerben und können frühestens nach einem Jahr als Gastmitglied aufgenommen werden.

Willi Illbruck auf der legendären "Pinta" beim Admiral's Cup 1993 (Foto via Wikimedia)

Willi Illbruck auf der legendären „Pinta“ beim Admiral’s Cup 1993 (Foto via Wikimedia)

Obwohl die Marina bei Düsseldorf-Golzheim die Heimat des Clubs ist, sind gerade die DYC-Segler auch an anderen Orten zuhause: auf dem Löwensee bei Kaarst, auf dem Ijsselmeer und an der niederländischen Nordseeküste. Tatsächlich aber stoßen Freunde des Wassersports überall auf dem Rhein, seinen Nebenflüssen und anderen Gewässern oft auf Yachten, die den DYC-Stander fahren. Promintestes Mitglied war übrigens der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, der dem Club seinerzeit zum 70-jährigen Jubiläum gratulierte. Aber man konnte dem DYC nicht immer nur zu Jahrestagen gratulieren. Sondern ganz besonders Willi Illbruck, der 1976 beim Admiral’s Cup mit seiner „Pinta“ den zweiten Platz ersegelt hatte und 1993 sogar den Sieg holte. Die Tradition setzte Sohn Michael mit der „illbruck“ fort, mit der 2002 das Volvo Ocean Race gewann. Ein Held unter den Fahrtenseglern dieser Erde ist sicher auch Klaus Hympendahl, der zweimal die Welt umsegelte und in den Jahren 2008/2009 eine Expedition in die Südsee auf Nachbauten alter polynesischer Katamarane leitete.

Ein absoluter Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten liegt auf der Ausbildung und Förderung des Seglernachwuchses. Gelernt wird auf dem „Opti“, später geht es weiter auf dem Laser und zu zwei auf einer 420er. Jugendliche Clubmitglieder können ab dem 16. Lebensjahr die notwendigen Bootsführerscheine erwerben. Natürlich nehmen Segler und Boote des DYC auch an Regatten teil und unternehmen diverse Törns. Treffpunkt für die Wassersportfreunde ist das Clubhaus oberhalb des Yachthafens und des Restaurants mit seiner herrlichen Terrasse. Der Hafen bietet Gästeliegeplätze an und verfügt über eine Slipanlage.

[Bildnachweis: Titelbild via DYC-Website; „Pinta“ – Andreas Kling via Wikimedia unter der Lizenz CC BY-SA 3.0]

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