In unserer Region gibt es, oft in Sichtweite zum Rhein, eine ganze Reihe wunderbarer Kunstmuseen, die wir in unserer kleinen Serie natürlich auch vorstellen wollen. Dabei beginnen wir mit dem Wallraf-Richartz-Museum in Köln mit seinen fantastischen Sammlungen und spannenden Ausstellungen, das allerdings in einem unscheinbaren – manche sagen: hässlichen – Bau inmitten der Kölner Altstadt untergebracht ist. Den Grundstein bildet die Sammlung von Ferdinand Franz Wallraf (1748 – 1824), dem letzten Rektor der alten Kölner Universität, der an mittelalterlichen Kunstwerken zusammentrug, was er kriegen konnte. Er vermachte die Sammlung der Stadt mit der Auflage, dass die Werke „auf ewig“ in Köln verbleiben sollten. Was blieb den Stadtvätern übrig als dafür ein Museum einzurichten? Tatsächlich aber zog die Sammlung mehrfach um bis sie 2001 im neuen Wallraf-Richartz-Museum landete.

In der Sammlung der mittelalterlichen Malerei

In der Sammlung der mittelalterlichen Malerei

Faszinierend ist vor allem die Sammlung mittelalterlicher Malerei, deren Grundstock Wallraf vor der Säkularisierung Napoleons aus diversen Kirchen gerettet hat. Ganze Bilderzyklen finden sich hier, sprechende Bilder, die den Betrachter gefangen nehmen, wenn er sich nur darauf einlässt. Überhaupt ist das Wallraf-Richartz-Museum ein Ort, durch den man nicht mal eben touristisch huschen sollte, sondern der Zeit braucht. Und weil auch Ruhe beim Betrachten der Werke empfehlenswert ist, empfiehlt es sich, das Haus an Werktagen nachmittags zu besuchen. Dann hat man auch die Muße, sich mit den Bildern des Barocks zu befassen, unter anderem mit Gemälden von Rubens und Rembrandt. In der Abteilung „19. Jahrhundert“ zeigt das Museum seine Gemälde von Meistern wie van Gogh, Cézanne, Renoir, Monet, Manet, Gauguin, Signac, Ensor oder Munch; das Haus besitzt dank der Fondation Corboud die umfangreichste Sammlung impressionistischer und neoimpressionistischer Kunst in Deutschland.

Weit zurück in der Zeit reichen auch die Graphischen Sammlungen – Blätter aus dem 15. Jahrhundert sind hier zu finden. Allerdings ist diese Abteilung – wie so oft bei Sammlungen dieser Art – nicht einfach zu erschließen, weil nur winziger Bruchteil ausgestellt wird. Und natürlich locken die Ausstellungen immer Tausende Besucher aus dem In- und Ausland an. So jüngst „Inside Rembrandt„, eine interessante Werkschau, die noch bis zum 1. März 2020 zu sehen ist. Geheimtipp: Das Museumslabor im 2. Stock kann ebenfalls besucht werden.

Informationen

WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM & FONDATION CORBOUD
Obenmarspforten
Am Kölner Rathaus
D-50667 Köln

Anreise
Das Museum liegt kaum fünf Gehminuten von Kölner Hauptbahnhof entfernt. In der Umgebung gibt es etliche Parkhäuser.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
1. & 3. Donnerstag im Monat: 10 bis 22 Uhr
an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr

Eintrittspreise
Erwachsene: 13,00 Euro
ermäßigt: 8,00 Euro
Gruppen (ab 10 Personen): 11,00 Euro pro Person

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