Bericht · Es ist eine traurige Geschichte, die dem altehrwürdigen Carsch-Haus gerade widerfährt. Die Trauer begann bei den Düsseldorfer:innen schon nachdem 2017 bekannt wurde, dass der dort angesiedelte Kaufhof Galeria schließen würde. Einen Höhepunkt des traurigen Gefühls gab es dann mit dem Ende der „Delikatessa„, dieser wunderbaren Schlemmerzone (heute würde man sagen „Food-Court“) im Untergeschoss. Nun ist klar, dass der Bau entkernt, saniert und umgebaut wird, um anschließend mit diversen Nutzungen wiederaufzuerstehen. Entkleidet bis auf die Wände, Säulen und die nötige Installation ist bereits das Basement. Und – Zwischennutzung sei Dank! – dieses Geschoss bespielt das Düsseldorf Festival in diesem Jahr. [Lesezeit ca. 2 min]
Nachteil der Sache: Die Menschen haben Schwierigkeiten, diesen sogenannten „Off-Spielort“ zu finden, denn seitdem die Verbindung vom Kaufhof an der Kö zum Carsch-Haus gekappt ist, gibt es keinen Grund mehr, sich nach rechts zu wenden, wenn man von der Flinger Straße kommend per Rolltreppe hinab in die kalte und öde Flinger-Passage fährt. Tatsächlich aber bespielt das Festival schon das alte Schaufenster im Basement. Das Projekt-il zeigt dort nämlich täglich ab 10 Uhr seine Videokunstausstellung „At the table“ und zeigt vom 22. bis zum 25. September jeweils um 19:30 dort seine Performances.
Spannend aber vor allem die Ergebnisse einer neuen Kooperation, die das Düsseldorf Festival unter dem Namen „Going Underground“ mit dem hiesigen Kultveranstalter ritus – underground shows eingegangen ist. Man erinnere sich: Felix Wursthorn, Teil der zu Recht gehypten Band Love Machine, steuert diese Veranstaltungsreihe, die originär Düsseldorfer Musik präsentiert, alles Mögliche zwischen Krautrock, Psychedelic und Elektronic. Vier Konzerte wird es im Underground geben: mit Chogori, Air China, She-Dog und Neumatic Parlo.
Und schon morgen gibt es einen Leckerbissen für Freunde der Minimal Music. Das Ensemble PODIUM aus Esslingen spielt dann im Basement die Komposition Incantatie IV von Simeon ten Holts. Und wer in den Vorjahren die Produktionen der Esslinger beim jeweiligen Düsseldorf Festival gesehen und gehört hat, weiß, dass ihn:sie dort etwas Ungewöhnliches, Spannendes erwartet.
2 Kommentare
Das Carschhaus ist in den 80er Jahren für die U Bahn abgerissen und zurückgesetzt wider aufgebaut worden. Genau wie die Dresdener Bank, die jetzt auch umgebaut werden soll.
Ich kann das mit Bildern beweisen.
Ja, das ist bekannt. Steht auch so im verlinkten Wikipedia-Eintrag zum Carsch-Haus.