Goldener Löwe der 59. Biennale Venedig fürs Lebenswerk: Katharina Fritsch – hochverdient!

Porträt · Obwohl Katharina Fritsch seit vielen Jahren durchaus markante Kunstwerke auch im öffentlichen Raum präsentiert, ist die Düsseldorfer Künstlerin außerhalb der entsprechenden Kulturkreise weniger bekannt als etliche andere Künstler:innen. Immerhin hat man ihr 2014 den Kunstpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf verliehen, aber mit dem Goldenen Löwe der 59. Biennale Venedig für ihr Lebenswerk hat sie nun die internationale Anerkennung erfahren, die sie schon längst verdient hatte. [Lesezeit ca. 2 min]

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Katharina Fritsch: der berühmte Elefant von 1987 auf dem Cover eines Ausstellungskatalogs

Katharina Fritsch: der berühmte Elefant von 1987 auf dem Cover eines Ausstellungskatalogs

Die gebürtige Essenerin kommt von der Malerei, hat an der Düsseldorfer Kunstakademie ab 1976 in der Klasse von Fritz Schwegler studiert und erst im Verlauf des Studiums erstmals mit Plastik experimentiert. Zuerst bekannt geworden ist sie 1987 mit der Skulptur eines lebensgroßen Elefanten. Überhaupt ist Katharina Fritsch inzwischen weltweit bekannt für naturrealistische, lebens- oder überlebensgroße Skulpturen von Tieren und Menschen; oft in Gruppen und beinahe immer monochrom in starker Farbe ausgeführt.

Geradezu ikonisch der strahlend blaue Hahn, der 2013 auf dem vierten Sockel am Londoner Trafalgar Square für Aufsehen sorgte. Aktionen wie diese sind es, die große Künstler:innen von Künstlern unterscheiden, denn um ein solches Projekt zu planen, auszuführen und dann in die Öffentlichkeit zu bringen, braucht es eine enorme mentale Kraft und großes Durchhaltevermögen – man denke nur an den verhüllten Reichstag von Christo und Jeanne-Claude. In den öffentlichen Raum ging sie bereits 1987 mit einer neonfarbenen Lourdes-Madonna in der Münsteraner Innenstadt.

Katharina Fritsch: Figurengruppe mit Schlange (Foto: privat)

Katharina Fritsch: Figurengruppe mit Schlange (Foto: privat)

Nachdem Katharina Fritsch bereits 1996 den deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig gestalten durfte, wurde ihr dort nun der goldene Löwe für ihr Lebenswerk verliehen. Spätestens damit ist sie wegen ihres einzigartigen Werks und übrigens auch ihrer Treue zu Düsseldorf eine der großen Persönlichkeiten dieser Stadt.

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