Der folgende Artikel kann Spuren von Oi! enthalten, denn Los Fastidios sind eine Skinheadband aus Verona (Italien). Und was für Punkbands die obligatorischen Lieder gegen Nazis, gegen den Staat und für Saufen sind, sind für Skinheads eben Songs mit viel „Oi! Oi! Oi!“. Was Oi! jetzt genau ist, darüber streiten sich die Gelehrten seit mehreren hundert Jahren. Wobei man Los Fastidios Unrecht täte, denn diese Band ist sicherlich mehr als „nur“ Oi! Aber das mal nur am Rande.
Konzerte in Linken Zentrum sind immer eine schöne Sache. Nette Leute und ein relativ guter Sound in einer schönen Location bei günstigem Eintritt. Und wenn mit Los Fastidios eine Band ruft, die klare Statements gegen Nazis und den Wahnsinn eines ausgeuferten Kapitalismus setzt, wird es auch kuschelig voll. Support waren „Blut Hirn Schrank“. War das Hardcore? War das Punkrock? War das New Metal? Keine Ahnung, aber definitiv war das nicht mein „piece of cake“. Ich find es blöde, etwas Negatives über eine Band zu schreiben, wenn der Musikstil so gar nicht meine Sache ist. Die Band war sicherlich technisch gut, vielen hat es auch sehr gut gefallen, aber nach vier Stücken war für mich Schluss. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ungern in hoher Tonlage angebrüllt werde, wer weiß das schon.
Danach legten dann Los Fastidios los. Ska, Streetpunk, eine geniale Coververson von „Guns of Brixton“ (von „the only band that matters“) und mit durchgetretenem Gaspedal. Dazwischen immer mal ein „Oi!“ hier, ein „Oi!“ da. Schon erstaunlich, wie gut diese Band geworden ist. Und die Ansagen zu den Songs sind eben nicht 0815 oder 4711, sondern klare Kante und deutlich. Am Ende gab es dann das vom Publikum ersehnte „Antifa Hooligans“ und auch ein „You´ll never walk alone“. Darauf einen Bommerlunder mit einem belegten Brot mit Schinken und eines mit Oi! Im Anschluss gab es dann noch eine Party mit Reggae, Ska, Punkrock und solchen Sachen. Doch, das war ein guter Abend mit einer verdammt guten Band.