„Der ehemalige Cheftrainer Christof Kreutzer hat hingegen das Angebot der DEG, eine wichtige Funktion in der Schnittstelle zwischen Nachwuchs- und Profibereich zu übernehmen, endgültig abgelehnt und wird somit keine Aufgabe in der DEG-Organisation übernehmen.“ So lautet, kurz und schmerzlos, der letzte Absatz der DEG-Mitteilung, in der das neue „Kompetenzteam“, bestehend aus Mike Pellegrims (Trainer), Niki Mondt (sportlicher Leiter), Thomas Dolak (Scout) und einem großen Unbekannten mit 1a-Connections (Scout) vorgestellt wurde.

Ob die „wichtige Funktion in der Schnittstelle zwischen Nachwuchs- und Profibereich“, die Christof Kreutzer hätte bekleiden können, sollen oder dürfen, Teil dieses Kompetenzteams gewesen wäre, weiß man nicht, da es nicht kommuniziert wurde. Vielleicht schon, aber dann kann es nicht wirklich verwundern, dass Kreutzer hierzu nicht bereit war, wenn er nicht nur seinen unmittelbaren Job-Nachfolger (Pellegrims), sondern auch einen neuen Vorgesetzten (Mondt) vor die Nase gesetzt bekommen hätte und einen Newbie (Dolak) noch dazu.

Vielleicht war die „wichtige Funktion“ aber auch außerhalb des Kompetenzteams vorgesehen. So eine Art Frühstücksdirektor, wie er gerade bei der Fortuna installiert wird mit gut klingendem Titel, aber ohne jede fachliche Relevanz. Dann würde es erst recht nicht verwundern, dass er den Job nicht haben wollte – bei der eigenen Entmachtung mitzuwirken ist eine Aufgabe für fortgeschrittene Selbstverleugner, und für eine Rolle in diesem Spiel ist CK eindeutig eine Fehlbesetzung.

Ganz offensichtlich wollten die DEG-Macher Christof Kreutzer in keiner verantwortlichen Position mehr sehen, und das lässt erahnen, wie tief sein Ansehen bei den Geldgebern gesunken sein muss. Es heißt, er habe sich als (selbst)kritik- und beartungsresistent gezeigt – ich maße mir nicht an zu beurteilen, ob das zutrifft. Aber die Entwicklung tut weh.

Sportlicher Leiter? Hatte Kreutzer nicht, musste er selbst mit erledigen. Scout Inland? Hatte er nicht, musste er selbst mit erledigen. Scout Ausland (der Unbekannte mit den 1a-Connestions)? Hatte er nicht, musste er selbst mit erledigen. Ein Fitnesstrainer ist übrigens auch neu, den hatte er auch nicht. Die Chance, die viele Arbeit auf viele Schultern zu verteilen, hatte er nicht, als er seine Nase in den Wind gehalten hat, und jetzt, wo diese Möglichkeit besteht, will man ihn nicht mehr dabeihaben. Sonderlich fair wirkt das nicht.

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