…ich weiß ja, du meinst es gut mit uns Insassen der Risikogruppen. Aber andererseits frage ich mich: Willst du mich verarschen? Ist das dein Ernst, diesen ärmlichen Umschlag hochtrabend „Hygiene-Kit“ zu nennen? Der Reihe nach:

Am 24. April habe ich an dein Amt für Soziales eine Mail geschickt, um als Rentner an eines dieser begehrten Kits zu kommen. Keine zahn Tage später lag ein weißer DIN-A4-Umschlag von dir im Briefkasten. Der Inhalt: Ein weiterer Umschlag mit riesigem Aufdruck „Hygiene-Kit“. Ui, dachte ich, was mag da drin sein? Erwartet hatte ich anhand der Presseberichterstattung eine Grundausstattung für schützende Maßnahmen während der Corona-Zeit. Was ich bekam, war EINE Einmalmaske und ein Merkblatt mit Verhaltensempfehlungen wie wir alle sie ja nun schon seit März kennen.

Wäre alles kein Grund sich veräppelt vorzukommen, hätte nicht unser Noch-OB ständig vor Pressefotografen mit diesem „Hygiene-Kit“ geprahlt. Nun habe ich ja selbst eine Vergangenheit in der Öffentlichkeitsarbeit und weiß um die Macht der Bilder. Aber rund um dieses Thema, liebe Stadt Düsseldorf, einen PR-Stunt zu bauen, finde ich dann doch so ein ganz kleines bisschen daneben – selbst in Wahlkampfzeiten.

3 Kommentare

  1. Guido v. Oertzen am

    Den Inhalt der von der Stadt in den U-Bahn-Stationen aufgestellten Gratis-Schnaps-Automaten, die mit der Aufschrift „Desinfektionsmittel“ gekennzeichnet sind, finde ich trotzdem ganz lecker. Schmeckt ein bißchen wie sehr künstlicher Kirschlikör (jedenfalls in der Haltestelle Pempelforter Str.).

  2. Du hast etwas gratis bekommen deswegen bitte nicht meckern. Leider hat die Stadt dieses Geld nicht in neue Infrastrukturprojekte (U-Bahn, Brücken, usw.) investiert.