[Aktueller Hinweis: Die MS Wissenschaft liegt vom 27. bis zum 29. Juli 2018 in Düsseldorf am Unteren Rheinwerft – täglich 10:00 bis 19:00 ist das Schiff mit der Aktiv-Ausstellung „Arbeitswelten der Zukunft“ geöffnet] Die Idee hatten Wissenschaftler der Uni Bremen im Jahr 2002, und beim Eignerehepaar Scheubner stießen sie auf offene Ohren. Wie wäre es, dachten sich die Bremer, wenn man eine Wanderausstellung im Laderaum eines Binnenschiffs installiert und das dann quer durch Deutschland schippert und an passenden Orten anlegt. So wurde die MS Jenny zunächst zum „Geoschiff“. Die gemeinnützige Organisation „Wissenschaft im Dialog“ schickte sie dann ab 2003 als schwimmendes „Science Center“ unter dem Namen MS Wissenschaft in den Sommermonaten auf die Reise. Bis 2011 fuhren die Scheubners mit der MS Jenny außerhalb der Sommersaison ganz normal im Partikulierbetrieb. Seit 2012 fährt das Schiff mit wechselnden Ausstellungen im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, kann aber von Organisationen und Unternehmen als Ausstellungs- und Eventschiff gechartert werden.

So sieht's innen aus (Ausstellung zur Gesundheitsforschung 2011)

So sieht’s innen aus (Ausstellung zur Gesundheitsforschung 2011)

Der Laderaum des Schiffes, der für Ausstellungs- und Veranstaltungszwecke genutzt werden kann, ist rund 75 Meter lang und 7,8 Meter breit sowie überdacht innen bis zu 3,8 bzw. 4,0 Meter hoch, wobei die Überdachung mit Lukendeckeln individuell erfolgen kann. Von der Gesamtfläche von knapp 600 Quadratmeter sind rund 530 Quadratmeter für Ausstellungen und Veranstaltungen verfügbar. Die übrige Fläche wird für die Treppe in den Laderaum, eine Toilettenanlage und ein Café im hinteren Bereich sowie einen Notausgang im vorderen Bereich des Laderaums benötigt. Als zusätzlich nutzbarer Bereich steht ein Teil der Fläche auf den Lukendeckeln mit einer Belastbarkeit von 500 Kilogramm pro Quadratmeter zur Verfügung; die nutzbare Fläche beträgt rund 355 Quadratmeter. (Quelle: Wikipedia)

Blick in den Maschinenraum (Foto: www.scheubner.de)

Blick in den Maschinenraum (Foto: www.scheubner.de)

Jedes Jahr wird gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Organisation „Wissenschaft im Dialog“ zu einem Wissenschaftsjahr rund um ein bestimmtes Thema erklärt – 2018 steht unter dem Motto „Arbeitswelten der Zukunft“; die MS Wissenschaft bringt in diesem Sommer die Ausstellung in insgesamt 34 Häfen – von Berlin über Bremen ins Rheinland und weiter bis nach Stuttgart im Süden, über den Main bis zum Heimathafen Würzburg und per Rhein-Main-Donau-Kanal auch nach Nürnberg. Zum Programm der Ausstellung heißt es:

Maschinen und Computerprogramme können heute immer mehr Aufgaben übernehmen, die früher von Menschen erledigt wurden. Betrachtet man den rasanten Fortschritt, den Vernetzung, Globalisierung und Digitalisierung allein innerhalb der letzten Jahre gemacht haben, fällt es schwer, sich eine Vorstellung davon zu machen, wie unsere Arbeitswelten in 10, 20 oder gar 50 Jahren aussehen könnten. Wie verändern neue Technologien Fabrikhallen und Büros? Welche Berufe wird es noch geben? Wie kann ich mich an die veränderten Arbeitsbedingungen anpassen? Muss ich überhaupt noch arbeiten oder übernehmen Maschinen und Algorithmen meine Aufgaben? Im Jahr 2018 lädt das Wissenschaftsschiff seine Besucherinnen und Besucher dazu ein, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. (Quelle: MS Wissenschaft).

Die MS Wissenschaft 2011 auf der Havel

Die MS Wissenschaft 2011 auf der Havel

Die MS Jenny ist kein besonders altes Schiff. Sie wurde 1969 auf der Elfring-Werft in Haren/Ems fuhr als MS Vera gebaut kurz für die Elka-Reederei. Dann wurde sie in die Niederlande verkauft, wo sie als MS Van Uden 24 reiste. 1987 übernahm die Familie Scheubner das Schiff, das ursprünglich nur 85 Meter lang war und 1989 auf 105 Meter verlängert wurde. Im Rahmen des Umbaus zum festen Ausstellungsschiff wurde die MS Jenny 2012 auf 102 Meter verkürzt. Als Maschine dient ein wassergekühlter Reihensechszylinder von Mitsubishi (Typ S12A2-Z3MPTAW-3) mit 953 PS, der seit 2016 mit dem umweltfreundlichen GTL-Treibstoff (Gas-to-liquid) betrieben wird und über einen SCR-Katalysator verfügt. Außerdem gibt es ein Bugstrahlruder, und das Ruderhaus ist in der Höhe verstellbar, damit die MS Jenny auch niedrige Brücken bzw. bei hohen Wasserständen ihre Zielorte erreicht.

Nicht nur für ihre Tour als MS Wissenschaft wird die MS Jenny jedes Jahr mehr oder weniger stark umgebaut. Sie bekommt dann auch jedes Mal einen neuen Anstrich; Organisationen und Unternehmen, die sie chartern, können die Aufteilung und Ausstattung der (klimatisierten) Ausstellungsfläche bestimmten und sich die Farbe für den Außenanstrich aussuchen.

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