Woran denkt man beim Wort „Strand“? Genau, an Sand. Und den wird es an den Düsseldorfer Stadtstränden, die im Frühjahr 2019 kommen, nicht geben. Dafür aber Liegestühle, Sonnenschirme, Duschen und jede Menge Getränkestände und Foodtrucks. Das sieht das von der Stadt genehmigte Konzept der Projektentwickler mit dem schönen Namen „Küssdenfrosch“ vor. Auch die drei Orte wurden festgelegt. Es geht um die Apollowiese an der Kniebrücke, das Gelände unterhalb der Oberkasseler Brücke und einen Streifen südlich der Theodor-Heuss-Brücke. Eine Betreibergesellschaft mit Matthias Böttger als Geschäftsführer wurde auch schon gegründet, und unter stadtstrand-duesseldorf.de gibt es eine tolle Website, die das Ganze in Form von Comics erklärt.

Google-Map: Apollowiese

Google-Map: Apollowiese

Warum es keinen Sand gibt? Ganz einfach: Alle neuen Stadtstrände liegen so tief, dass sie bei Hochwasser überschwemmt würden; der Sand würde dann einfach im Rhein landen. Eine Voraussetzung, die es zu erfüllen gab, war, dass alle Einrichtungen schnell und einfach demontierbar sind. Das sieht das genehmigte Konzept nun vor. Außerdem wird es weder Zäune, noch Verzehrzwang geben, jeder kann seine eigenen Getränke und Snacks mitbringen und vor Ort genießen.

Google-Map: "Stadtstrand Kultur"

Google-Map: „Stadtstrand Kultur“

Ähnlich wie bei den drei Florabar-Filialen im Florapark, im Sternwartpark und im Volksgarten, mit denen sich Matthias Böttger einen guten Namen als Gastronom erworben hat, soll es ein breites Angebot an Speis & Trank mit hoher Qualität zum fairen Preis geben, saisonale und lokale Produkte haben Vorrang. Das alles soll in stilvoller und gepflegter Möblierung stattfinden – billige Bierbänke wird es nicht geben. Dafür aber jeweils bis zu zehn fahrbare Ess- und Getränkestände verschiedener Anbieter.

Google-Map: Robert-Lehr-Ufer

Google-Map: Robert-Lehr-Ufer

Für Nachhaltigkeit sorgen Spülmobile, Mehrweggeschirr, Öko-Toiletten und ein konsequentes Entsorgungssystem. Nachts abgebaut und eingelagert, was sich dafür anbietet, Kühlanhänger und Sanitäranlagen bleiben stehen, die Foodtrucks ziehen nach der „Sperrstunde“ ab und kommen am nächsten Tag wieder – sofern das Wetter es zulässt, denn ähnlich wie bei den Florabars werden die Stadtstrände nur öffnen, wenn es die meteorologischen Bedingungen zulassen.

Eine eigene Stadtstrand-App informiert die Gäste

Eine eigene Stadtstrand-App informiert die Gäste

Jeder der drei kommenden Stadtstrände wird einem anderen Thema gewidmet sein. Kritisch betrachten viele Düsseldorfer den „KIT-Stadtstrand“, der auf der Apollowiese unterhalb vom KIT entstehen soll, weil die Wiese im Sommer schon jetzt intensiv genutzt wird, und im Prinzip bloß durch gastronomische Angebote aufgewertet wird. Lange von den Fans der Wiese gewünscht, werden nun allerdings auch Toiletten vorhanden sein.

So soll es am "Stadtstrand Kultur" aussehen

So soll es am „Stadtstrand Kultur“ aussehen

Ganz anders sieht es da mit dem „Stadtstrand Kultur“ unter der Oberkasseler Brücke in unmittelbarer Nähe zu Kunstakademie, Tonhalle und Ehrenhof aus. Hier wird es eine Bühne und eine große Freifläche für Livemusik, Tanz, Performances, Modenschauen und Streetart geben – etwas Vergleichbares gab es in Düsseldorf am Rheinufer bisher nicht. Allerdings: Schon in den vergangenen Sommern sah man an warmen Abenden immer wieder Tango- und Salsatänzer – ganz ohne Strand – unterhalb der Apollowiese ihrem Vergnügen nachgehen.

Nicht nur zum Chillen - der Stadtstrand mit dem Open-Air-Kino

Nicht nur zum Chillen – der Stadtstrand mit dem Open-Air-Kino

Noch chilliger als an der Apollowiese soll es am Stadtstrand am Robert-Lehr-Ufer unterhalb des Rheinparks zugehen. Hier scheint die Sommer in den heißen Monaten am längsten, und das soll durch ein breites Angebot an Liegestühlen, Sonnenschirmen und was man zum Sonnenbaden sonst noch so braucht, unterstützt werden. Sogar Freiluftduschen sind hier vorgesehen. Clou des Chill-Strands aber ist eine Filmleinwand direkt am Rhein, auf der es jeden Freitag nach Einbruch der Dunkelheit kostenloses Open-Air-Kino geben wird.

Das alles sieht in der pfiffigen Präsentation auf der Website der Stadtstrände durchaus überzeugend aus. Dass sich die Entwickler von Küssdenfrosch und der Florabar-Macher Matthias Böttger zusammengetan haben, lässt erwarten, dass alles so funktioniert wie geplant und die Düsseldorfer das Konzept und die neuen Plätze gut annehmen werden.

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