Was sich zunächst nach einer banalen Frage anhört, stellt sich bei näherem Hinsehen als ziemlich mehrdeutige Sache heraus. Denn nicht alle Kiesel, die wir an den Rheinufern zwischen Köln und Duisburg finden, sind Rheinkiesel. Tatsächlich nennen Mineralogen nur eine ganz bestimmte Sorte Bergquarz so. Und zwar durchsichtige oder milchige Stücke, die der Rhein aus den Alpen mitgebracht und unterwegs rund geschliffen hat. Nur wer ganz genau hinschaut, findet zwischen den vielen glatten Steinen am Fluss ab und an einmal einen echten Rheinkiesel.
Und weil man im 19. Jahrhundert Bergkristall als Ersatz für echte Edelsteine im Diamantenschliff bearbeitet und in Schmuckstücken eingesetzt hat, ist „Rheinkiesel“ ein anderes Wort für Strass. Wobei heute Strassteine fast immer aus Glas sind. In der englischen Sprache aber hat sich der Ursprung erhalten: Strass heißt auf englisch „Rhinestone“ – gleichzeitig ein Synonym für billig und unecht. Darauf bezieht sich der Country-Sänger Glen Campbell übrigens in seinem berühmten Song „Rhinestone Cowboy“: