So idyllisch der Eller Forst, so – sagen wir mal – prosaisch kommt sein Nachbar, der Hasseler Forst daher. Das mag daran liegen, dass dieses Waldstück zwischen Autobahn und Bahnlinie eingequetscht ist und von einer breiten Straße durchzogen wird. Außerdem gibt es weniger Wege, und die sind meistens schnurgerade. Als ob die beiden Areale wirklich miteinander konkurrieren würden, hat man dem Hasseler Forst ebenfalls ein Waldklassenzimmer spendiert und einen Waldspielplatz – und beide sind größer und schöner als ihre Gegenstücke im Wald westlich des Unterbacher Sees.

Google-Map: Hasseler Forst

Google-Map: Hasseler Forst

Apropos: Der Parkplatz des Strandbads Süd stellt eines der beiden großen Ausgangspunkte für einen Gang durch den Hasseler Forst dar. Ist man dort mit dem Bus 891 oder dem eigenen Pkw angekommen, wendet man sich nach Südosten und kommt an Peters Biergarten vorbei zur Unterführung unter der A46 hindurch Richtung Elbsee. Ein paar Meter geht es noch geradeaus, dann biegt man scharf nach rechts – auf genau die breite Schneise, die als Neuenkampstraße einmal quer durch den Forst verläuft. Der andere Ausgangspunkt ist die Haltstelle Hassels-Kirche mit den Buslinien 730, 785 und 815. Von dort aus sind es nur ein paar Schritte bis zum Bauhof des Fortreviers Süd an der besagten Neuenkampstraße. Unter der Woche findet man hier in der Sackgasse oder in der stillen Straße Am Staatsforst meistens auch einen Parkplatz, an Wochenenden könnte es schwierig werden.

Ein kleiner Zwickel des Waldes zieht sich längst des Hoxbachs und der A59 zwischen dem Autobahndreieck Düsseldorf-Süd und der Anschlussstelle Benrath hin – das reicht bestenfalls für einen kurzen Gassigang. Außerdem wird man hier natürlich vom Autobahnverkehr beschallt, und nach Abgasen stinken tut es auch. Da überquert man besser die Schnellstraße und hält sich dann am besten eher so in der Mitte des Hasseler Forstes auf. Obwohl der so nahe beim Eller Forst liegt und durch Grün mit diesem verbunden hast, unterscheiden sich auch sein Baumbestand und dessen Bewirtschaftung – Laub- und Nadelbäume sind nicht so durchmischt, es gibt nur phasenweise Unterholz, und insgesamt sieht der Wald irgendwie aufgeräumt aus. Und weil dieser Wald, der unter Verwaltung des Forstreviers Süd steht, bei den Düsseldorfer weniger bekannt ist, trifft an hier vorwiegend Bürger aus dem angrenzenden Stadtteil Hassels (der ja auch eine Art verkannte Schönheit unter den Düsseldorfer Stadtteilen ist).

Übrigens: Über die Neuenkampstraße kursieren unter den Hasselanern zwei Legenden. Die eine raunt, es handele sich um eine Panzerstraße aus der Zeit des Nationalsozialismus, die andere erklärt das breite Asphaltband zur Baustraße, über die seinerzeit der ausgebaggerte Kies vom Unterbacher und vom Elbsee abtransportiert wurde. Gesichert ist dagegen, dass es diese Straße schon gab, bevor das Teilstück der A59 im Jahr 1968 freigegeben wurde. Möglicherweise ist sie sogar noch älter und führte früher als Ausfallstraße (über den noch nicht angelegten Elbsee) bis nach Unterfeldhaus. Viel typischer für den Hasseler Forst aber sind die skurrilen Holzskulpturen an mehreren Stellen. Direkt bei Hassels grüßt ein fröhlicher Kerl, es gibt einen Waldarbeiter und einen Druiden sowie eine wunderbar gearbeitete Eule am Waldklassenzimmer und vor allem diesen Sitz mit den prächtigen Schmetterlingsflügeln.

In kaum einer Stunde hat man den Hasseler Forst einmal komplett umrundet, sodass es sich für Wanderer anbietet, den Unterbacher See und den Eller Forst einzuschließen – oder sogar weiter zwischen Benrath und Hilden-Hülsen hindurch bis zum Garather Forst und dem Urdenbacher Altrhein vorzustoßen, Waldgebiete, die demnächst hier vorgestellt werden.

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