Aus ungewöhnlich gut unterrichteten Kreisen des Düsseldorfer Bauaufsichtsamtes erfuhr unsere Redaktion, dass ein Baufälligkeitsverfahren gegen die weltberühmten Gehry-Bauten im Medienhafen eingeleitet wurde. Das Amt selber, so ein Sprecher, könne dazu keine Stellung nehmen, da es sich um laufende Ermittlungen handelt. Allerdings mahnen Experten schon seit Jahren. Maurermeister Wilhelm P. von der Baufirma G. am Fürstenwall (gleich um die Ecke) meint: „Hannisch doch schon beim Bau jesacht. Die drei Dinger, die kippen eines Tages um, so schepp wie die jebaut sinn.“ Auch Architekturprofessor F. hat Bedenken: „Also, ich hätte das so nicht geplant.“ Passanten, die wir in den Morgenstunden befragten, waren sich einig: Die drei Gehry-Bauten können ruhig weg. Düsseldorfer Promis sind dagegen bestürzt. Rene H.: „Ja, wo soll ich denn dann hingucken, wenn ich beim ‚Curry‘ mein Goldwürstchen esse?“ Kunsthändler Helge A. lässt duch seinen Anwalt verlauten: „Damit habe ich nun gar nichts zu tun.“ Auch C., B., K., A. und V., Mitglieder einer hiesigen Schlagerkapelle, zeigen Unmut: „Das ist doch Scheiße. Die können doch nicht alles weghauen!“ Statikexperte Norbert L. hält dagegen: „Gerade das weiße Gebäude hat sich seit seiner Fertigstellung Ende 1998 pro Jahr um mehr als 1,5 Millimeter geneigt – sobald die Schräglage 45° erreicht, besteht akute Einsturzgefahr.“ Und das wird, so der Fachmann, bereits im Jahr 2219 der Fall sein; Eile sei also geboten.

Die drei Bauten des Architekturgenies Frank O. G. locken jedes Jahr Hunderttausende Touristen aus der ganzen Welt an:

Das Kunst- und Medienzentrum Rheinhafen von Frank O. Gehry (USA) gliedert sich in drei kontrastreich gestaltete Gebäudeteile und wirkt wie eine riesige Skulptur. Durch die Auswahl unterschiedlicher Materialien erhält jeder Gebäudekomplex eine eigene Identität.
Als Verbindung zwischen den drei Häusern wird das Material der Fassade des mittleren Baukörpers so gewählt, dass sich die Häuser auf der nördlichen und
südlichen Seite darin spiegeln können.
Die Gehry-Bauten gelten als neues Düsseldorfer Wahrzeichen. [Quelle: duesseldorf-tourismus.de]

Tourismusleiterin Dr. E.-M. I.-G. befürchtet erhebliche Nachteile für die Stadt, sollten die Gebäude tatsächlich abgerissen werden: „In diesem Fall müsste umgehend eine neue architektonische Sehenswürdigkeit an gleicher Stelle errichtet werden, die deutlich stabiler wäre.“ Dr. E.-M. I.-G. nennt als Beispiele ein bis drei Pyramiden, einen Triumphbogen oder sogar einen Dom nach Kölner Vorbild. Ähnlich reagiert auch Kunstakademiedirektorin Rita McB.: „Wir könnten einen Gestaltungswettbewerb unter unseren Studenten ausschreiben…“ Der nach Düsseldorf zugezogene Comedian Mario B. meint dagegen: „Lejo, kennse, kennse? Muss watt aus Lejo sein – sooooooo jrooooß!“ Der Schöpfer selbst gibt sich gelassen: „They just can’t take them down.“ Und droht zwischen den Zeilen mit Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe. Auch Oberbürgermeister Thomas G. wiegelt ab: „Die Gehry-Bauten werden gebraucht. Sie sind Teil unseres Wohnungsbeschaffungspprogramms ‚Büros zu Wohnungen‘. Und als Unterkünfte für Flüchtlinge, die uns herzlich willkommen sind, gehen auch schräge Räume.“

Es sieht also so aus, als würden auch die schrägen Häuser am Zoolhof nicht so heißt gegessen wie sie gekocht wurden. Aber bereits kurz nach Bekanntgabe des Gerüchts fanden sich die ersten Wutbürger vor Ort ein und protestierten gegen den drohenden Abriss. Rund 200 Demonstranten bildeten eine Menschenkette in Form einer Doppelacht rund um die Häuser. „Wir gehen hier erst wieder weg, wenn der Bestand dieser historischen Bausubstanz garantiert wird – wenn alles nicht hilft, werden wir eine Geisel nehmen“, droht Aktivist Frank L.

3 Kommentare

  1. Günther A. Classen am

    Hallo Chefred,

    obwohl in DödelDorf ständig alles „abgerissen“ wird. Die Gehry-Bauten ausnahmsweise nicht.

    Hoffe, ich bin kein Spielverderber:

    April! April!

    ;:-))))

    • Günther A. Classen am

      logo. 😉

      Und wer da alles Schräges am Schiefen Turm von DödelDorf als „Teil unseres Wohnungsbeschaffungspprogramms“ aktiv mitrüttelt: „Rene H., Kunsthändler Helge A., Comedian Mario B.“, dann „C., B., K., A. und V., Mitglieder einer hiesigen Schlagerkapelle“ und und und ….. und sogar „Aktivist Frank L.“, der schlussendlich sogar mit „Geisel“-nahme „droht“.