Vier Antworten, vier richtige Lösungen.!
Rätsel· Machen wir es dieses Mal kurz und schmerzhaft. Gesucht wird ein eigenartig geformtes Stück Brachland südlich der Innenstadt, von dem manche Expert:innen sagen, es sei Beweis für die brutale Verkehrswegeplanung der frühen Jahre. Um es betreten zu können, muss man entweder Risiken eingehen oder ein Türchen aufbrechen. Ganz in der Nähe ist an vielen Wochenenden richtig was los. Immer wieder kommen Debatten darüber auf, was man mit diesem Gelände anfangen könnte, die aber bisher immer im Sande verlaufen. [Lesezeit ca. 3 min]
Frage: An welcher Straße liegt das gesuchte Brachland: Münchner Straße / Südring
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Leider nur vier Teilnehmer, aber eben auch vier richtige Lösungen. Gesucht wurde das annähernd herzförmige Gelände zwischen den beiden Ästen der Münchener Straße, an deren Anbindung an den Südring, das von der Nachbarschaft „Fleher Knoten“ genannt wird. Manche behaupten auch, das Brachland sei als „Bilker Herz“ bekannt – das haben weder der Rätselonkel, noch der Chefred je gehört.
Entstanden ist dieser grüne Hügel im Jahr 1986. Da war die Schnellstraße fertig geworden, die Münchener Straße getauft wurde und eine Verbindung zwischen dem Südring und der A59 bei Benrath / Gratah herstellt, eine Achse, die es so in der Düsseldorfer Stadtgeschichte nie gegeben hat. Als man dann zuletzt die Anbindung an den Südring in Form eines kunstvollen Straßenknäuels anlegte, war die Frage, was mit dem besagten Gebiet geschehen sollte, noch völlig offen. Zunächst aber legte man mit dem Aushub, der beim Straßenbau angefallen war, einen Hügel an. Schließlich wurde 1987 beschlossen, diesen zu begrünen, um sich dann später mal um die städtebauliche Nutzung zu kümmern … was bis heute nie geschah.
Alle Jahre wieder macht sich irgendein:e Politiker:in Gedanken über eine Nutzung der „Insel“ als Bauland, aber dann versinkt eine solche Idee immer wieder im Irgendwo. Zuletzt waren es 2017 die FDP-Politiker:innen Rachner und Matheisen, die vorschlugen, das Innere des Knoten als Bauland auszuweisen. Reaktion? So gut wie keine.
Prinzipiell zugänglich ist das Brachland vom Gehweg an der B326. Dort ist es von einem Zaun umgeben, in den ein kleines Gittertürchen eingelassen ist. Der Zaun zieht sich an beiden Armen der Münchener Straße ein Stück entlang. Um aber zu Fuß bis dahin zu gelangen, wo es keinen Zaun mehr gibt, müsste man praktisch auf der Fahrbahn gehen. Von der Überführung der Ulenbergstraße über die Münchener Straße kann man einen Blick ins Grüne werfen, in dem regelmäßig wohnungslose Menschen ihre Zelte aufschlagen. Gleich nebenan findet übrigens an den Wochenenden der Trödelmarkt am Aachener Platz statt.
In mancher Hinsicht ist das Herzchen vom Südring ein Beispiel für eine recht skrupellose Verkehrswegeplanung. Denn es ist schon brutal, Straßen zu planen, ohne einen Gedanken an die Nutzung eines solchen Zwickels zu verschwenden. Zumal eine wesentliche einfachere Wegeführung möglich gewesen wäre, bei der weder tiefe Gräben hätten ausgehoben werden müssen, noch potenzielles Bauland einfach so verschwendet worden wäre – immerhin deutlich mehr als 30.000 Quadratmeter. Bei der grassierenden Wohnungsnot könnten die Bürger:innen die gut 400 Wohneinheiten, die dort möglich wären, gut gebrauchen.
Ein Kommentar
Ich kann mich noch gut an die kleinen Betriebe an der Langobardenstr erinnern.
Sie ist nur noch als namenloser Rest in der Nähe des Hotels erkennbar.
Vielleicht wird ja bei einer etwaigen Bebauung der Name wieder aufgegriffen.