Vielleicht würden wir Düsseldorfer uns heute gar nicht mehr an diesen Menschen erinnern, wäre nicht damals ein Typ auf die Idee gekommen, dessen Mäuzkes und Spröch aufzuschreiben und zu veröffentlichen. Stoff gab’s reichlich, denn die gesuchte Person war höchst kommunikativ, ausgesprochen trinkfest und nahm kein Blatt vorm Mund. Das passte zu seinem, für die damalige Zeit ungewöhnlichem, sozialem Engagement. Eine Straße wurde nach ihm benannt, und er ist eng mit einem anderen Düsseldorfer Original verbunden.

Frage: Welches Düsseldorfer Original wird gesucht: Pastor Jääsch (Friedrich Eduard Gerst)

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Erinnerungsplakette am Wohnhaus vom Pastor Jääsch

Erinnerungsplakette am Wohnhaus vom Pastor Jääsch

Und noch ein Düsseldorfer Original, das es in die Wikipedia geschafft hat. Und eigentlich müsste man an dieser Stelle dem Handschumacher Theodor Groll danken. Denn der war ehemals Messdienser beim Pastor Jääsch und hat uns in den „Geerschtiaden“ wunderbare Anekdoten und Sprüche des Gefängnispfarrers Friedrich Gerst überliefert. Wer weiß, ob sich heute noch irgendwer an diesen trinkfesten, konsequent die Düsseldorfer Mundart gebrauchenden Menschen erinnern würde, gäbe es dieses Buch nicht. Schwerhörig war der Pastor Jääsch, und deshalb bekam er mit Conrad Prell einen Kollegen an die Seite gestellt, der quasi den Dolmetscher gab – und zwar in beiden Richtungen, denn nicht alle, zu denen Friedrich Gerst sprach, verstanden seinen Dialekt.

Das Kaschott im Gebäude der alten Akademie an der Schulstraße

Das Kaschott im Gebäude der alten Akademie an der Schulstraße

Aber, die Insassen im Kaschott, das sich im Gebäude der alten Akademie an der Schulstraße befand, wussten immer genau, was er ihnen zu sagen hatte. Kaschott nannten die Düsseldorfer die Königliche Preußische Arrest- und Corrections-Anstalt, also das, was man heute Haftanstalt, Gefängnis oder Knast nennen würde. Vom Wilddieb Muggel, der sort regelmäßig einsaß, wissen wir, dass der Pastor Jääsch einer der wenigen Menschen war, auf den er überhaupt hörte. So lustig sich das alles anhört, so fortschrittlich war Pastor Gerst. Als einer der ersten, inspiriert u.a. vom Kollegen Theodor Fliedner, glaubte er an die resozialisierende Wirkung des Gefängnisses und sah es als seine wichtigste Aufgabe an dafür zu sorgen, dass er die von ihm betreuten Häftlinge nie wieder im Kaschott begrüßen musste. Wie gesagt: Gut, dass so viel von ihm überliefert ist. Und gut auch, dass die Düsseldorfer ihm zu Ehren eine, wenn auch winzige Straße benannt haben: den Pastor-Jääsch-Weg.

Sechs Leser*innen haben Lösungsvorschläge eingereicht, und alle hatten die richtig Antwort – herzlichen Glückwunsch!

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