Bericht · „Mach was draus – ich erwarte einen Kantersieg.“ Sprach der Chefred und setzte den Schreiberling damit unter gewissen Druck. Nicht, dass der KEV nicht schon Kantersiege über sich hatte ergehen lassen müssen, aber die wunderschöne DEG ging mit der, naja, Empfehlung von drei Niederlagen en suite in die Partie, darunter einem 1:3 gegen eben jene Krefelder an gleicher Stelle wenige Tage zuvor. Und diese drei Punkte aus Düsseldorf stellen satte 50 Prozent der Saisonausbeute der Flugunfähigen dar – die standen zu Spielbeginn bei zwei Siegen, elf Niederlagen und null Verlängerungen. Gut ist anders. [Lesezeit ca. 3 min]

Wirklich gut war die Partie dann auch nicht. Die DEG wollte, konnte aber nicht so richtig. Maxi Kammerer läuft weiterhin seiner Form hinterher, Jerome Flaake spielt, was Jerome Flaake halt so spielt – eine Art Philip Gogulla in etwas weniger gut. Torgefährlich, vor allem im Slot, ist er immer, aber ein Zweikampfmonster an der Bande wird er wohl nicht mehr werden. Vom ersten Sturm kam daher nicht so sehr viel. Und die Möglichkeiten des KEV sind ohnehin ganz einfach begrenzt, deren desaströse Punktausbeute kommt nicht von ungefähr.

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Mit einem der wenigen gelungenen Angriffe gelang das 1:0. Daniel Fischbuch mit einem schlauen Chip vor das Krefelder Tor, den Alex Trivellato nicht kontrolliert bekam. Tobi Eder schoss, Marvin Cüpper ließ abprallen, Charlie Jahnke staubte ab. Im zweiten Drittel zeigte der Gast dann, warum er ganz unten steht. Ein langer und kluger Pass von Verteidiger Nicholas B. Jensen (btw: Erinnert euch dieser Name auch immer an Lyndon B. Johnson, wobei niemand weiß, wofür das „B Punkt“ hier wie da steht?) hätte trotz allem nicht gefährlich werden dürfen. Wurde er aber. Weil der NHL-erfahrene Lucas Lessio zwar an Alexander Karachun festhing, ihn aber nicht wirklich zu packen bekam. Sondern schießen ließ. Und Cüpper so ein Schüsschen eigentlich halten sollte. Bevor das missverstanden wird: Er sollte den natürlich nicht halten, niemand sollte irgendetwas halten, wenn ein DEG-Spieler schießt, aber mit der Erfahrung einiger Hockey-Partien auf dem Buckel wird man sagen können, dass es in der Geschichte dieses Spiels schon schwerer zu haltende Schüsse gegeben hat.

DEG vs Krefeld: Im richtigen Drittel (Foto: Smicek)

DEG vs Krefeld: Im richtigen Drittel (Foto: Smicek)

2:0 also bis kurz vor Ultimo. Die sah eine 6:4-Überzahl der Gäste, weil sich der schon angesprochene Karachun eine arg plump begangene Strafe eingehandelt und Krefeld natürlich den Torwart vom Eis genommen hatte. Viel Hektik auf dem Eis, aber nur ein wirklich gefährlicher Schuss, den der starke Goalie Pantkowski sicher entschärfen konnte. Noch fünfzehn Sekunden, Puckbesitz Krefeld. Lessio (wir erinnern uns: NHL-Veteran) zurück an die blaue Linie zu Trivellato (wir erinnern uns: Fangschwächen beim Chip) – keine wirklich clevere Idee, wenn just in dieser Sekunde Karachun von der 1,5 m entfernten Strafbank zurückkommt, er also quasi von der Tür weg in den Rücken des nichts ahnenden Trivellato hineinfallen kann. Und das natürlich auch tut. Der Puck daher bei der DEG, und das folgende 3 auf 1 war bei einem leeren Tor dann eher nur eine mittelgroße Herausforderung.

3:0 also, drei Pflichtpunkte und endlich ein gegentorfreies Spiel. Für einen Kantersieg reichen drei Tore natürlich nicht, aber als einen halben lassen wir das mal durchgehen. Ein Kan-Sieg, sozusagen.

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