Hach, es ist und bleibt ein Auf und Ab mit der wunderschönen DEG in der Saison 17/18. Eine ganz schwache Phase vor dem Deutschland-Cup wurde abgelöst von einer Siegesserie danach, nur um dann übergangslos wieder in den Niederlagen-Modus zu verfallen, der gegen den MERC endlich gestoppt wurde. Und damit war nicht unbedingt zu rechnen, da die DEG in den letzten vier Spielen jeweils nur einen eigenen Treffer zustande gebracht hatte, woraus folgerichtig nur zwei kümmerliche Punkte entstanden waren – mit einem geschossenen Tor gewinnst du im Eishockey halt relativ selten. Die Mannheimer schienen dagegen das Steuer in einer insgesamt schwachen Saison endlich herumzureißen und hatten sich am Freitag beim 7:0 gegen Krefeld warmgeschossen. Deren offensive Qualität ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Eigentlich.

Die Vorzeichen standen also nicht unbedingt gut. Aber die DEG wäre nicht die DEG, wenn sie nicht auch solche Spiele gewinnen könnte, dies übrigens völlig verdient. 1:1 stand es nach zwei einigermaßen ausgeglichenen Dritteln, in die die endlich wieder rot behemdeten Helden alles reingeworfen hatten. Im letzten Drittel lag das Tor lange in der Luft – und damit zugleich die Angst, es wieder nicht zu schießen wie schon einige Male zuvor. Und sich dann hinten stattdessen einen zu fangen, denn einen Geistesblitz muss man all den Kolariks, Setoguchis oder Plachtas trotz der ausbaufähigen Gesamtleistung bei denen jederzeit zutrauen.

Diese Angst wurde auch nicht durch einen eher, äh, originellen Penalty-Versuch von Alexej Dmitriev gemindert, der dabei nicht mal einen Torschuss zustande brachte, sondern den Puck unterwegs mehr oder weniger verstolperte. Eben jener Alexej Dmitriev, einer der unaufgeregtesten Spieler, die ich jemals gesehen habe, hat den Puck gut fünf Minuten vor dem Ende dann aber zum Führungstor mehr reingearbeitet als reingeschossen, und diese Führung wurde in den letzten Minuten mit Zähnen und Klauen, aber ohne Strafzeiten verteidigt. Das war am Freitag in Augsburg beim 1:2 noch anders: Da gab es 57 Minuten lang keine einzige Strafzeit (beide Teams addiert, wohlgemerkt), in den folgenden acht Minuten inklusive Verlängerung für die DEG aber deren 20. Muss man auch erstmal schaffen.

Drei Punkte also gegen den MERC, mit denen man nicht unbedingt rechnen konnte. Und die waren auch nötig, wenn man auf die enge Tabelle guckt, auf der die DEG auf dem magischen zehnten Platz steht, der es diese Saison ohne wenn und aber mindestens werden muss. Drei Punkte dahinter steht der ERC Ingolstadt, bei dem bislang zwar fast nichts zusammenläuft, der aber theoretisch stark genug sein sollte, mit einer Siegesserie vorbeizuziehen. Umgekehrt sind es gerade mal fünf Punkte bis zu Platz 5, derzeit belegt von unseren Freunden von rheinaufwärts. Allzu viele und allzu lange Durchhänger sollte man sich da nicht leisten. Wir nicht und die anderen auch nicht.

Kommentare sind gesperrt.